Es war überhaupt keine aktive Entscheidung nicht mehr zu bloggen, sondern es ist einfach so passiert. Das echte Leben ist dazwischen gekommen. Und ja ich vermisse es – das Bloggen. Oft denke ich „Hach, darüber könnte ich eigentlich einen Blogpost zu schreiben“ und tatsächlich schlummert der ein oder andere angefangene Artikel im Entwurfsordener. Aber ich habe es nie geschafft mich dazu durchzuringen etwas zu veröffentlichen. Denn tatsächlich wird es immer schwerer wieder anzufangen, je größer die Pause wird. Und sowieso ist die Frage, bloggt man heute -in Zeiten von YouTube Videos und Reels- überhaupt noch?

Neulich saß ich aber mit meiner Freundin Isabelle nach langer Zeit mal wieder auf einen Kaffee zusammen. Isabelle ist eine meiner eifrigsten Leserinnen gewesen. Ich habe ihr erzählt, dass ich mich gerade in einer Mini-Mid-life-Crisis befinde. Die Kinder werden groß und als „Nur-Hausfrau-und-Mutter“ bin ich zwar gut beschäftigt, aber nicht immer erfüllt. Auf ihre Frage, wann ich denn nun endlich wieder mit dem Bloggen weitermachen würde. (Sie würde das vermissen. Ich wäre so ein Trüffelschwein und würde immer gute Sachen finden und mein Zuhause sei doch so schön und ich hätte so viele gute Tipps zum Einrichten) antwortete ich, dass ich mir fest vorgenommen habe, wieder anzufangen, aber vorher noch dies, das und jenes planen und überlegen müsse. Isabelle ist ein sehr ehrlicher Mensch, der das Herz auf der Zunge trägt. Sie schaute mir also tief in die Augen, holte kurz Luft und sagte dann: „Liebe Kathrin, ich kenne Dich sehr gut und wenn Du auf den richtigen Zeitpunkt wartest, der kommt nie.“ Und ich muss leider zugeben, dass sie Recht hat, denn ich bin eine Meisterin des Prokrastinierens und irgendetwas hält mich dann doch immer ab und wenn es das stundenlange Bilderanschauen auf Instagram ist.

Und so sitze ich hier nun an meiner Küchentheke und tippe einfach drauf los. Das Beruhigende ist, dass diesen ersten Blogpost nach langer Zeit außer Isabelle und meiner Mutter wahrscheinlich kaum einer lesen wird (hoffe ich zumindest fast). Denn selbst im dritten Absatz habe ich noch keinen roten Faden gefunden. Schreibe ich über die Midlifecrisis einer 43jährigen Nur-Hausfrau mit pubertierenden Kindern, die sich überlegt, dass sie jetzt mal aus den Puschen kommen muss, wenn sie vor der Rente noch etwas Sinnvolles machen möchte? Oder schreibe ich darüber, was ich Euch aus den letzten 2 Jahren erzählen möchte? Denn ich war ja nicht ganz untätig. Wir haben ein Wochendhäuschen an der Ostsee gekauft, was mich einrichtungsmäßig vor komplett gegensätzliche Herausforderungen, die ich normalerweise in unserem Zuhause in Hamburg habe, gestellt hat. Von meinem Pop-up Shop im letzten Jahr, mit dem ich mir den Traum eines Einrichtungsladen zumindest im Kleinen erfüllt habe und warum ich so glücklich bin, es gemacht zu haben, aber im Leben keinen Einrichtungsladen mehr haben möchte. Oder fange ich mit dem Rezept für Kübissuppe OHNE Kokosmilch an. Ich verstehe nämlich gar nicht, warum alle Welt Kokosmilch in die Kürbissuppe kippt.  Und werde ich es endlich schaffen, den Artikel über die perfekte Küchenplanung zu schreiben, der mir eigentlich schon 3 Jahre im Kopf rumspukt? Es mangelt mir überhaupt nicht an Ideen, worüber ich bloggen kann. Tatsächlich ist es gar nicht das Schreiben, sondern viel eher das Bilder machen und bearbeiten. Aber da habe ich jetzt einfach beschlossen mich mal locker zu machen. Es gibt hier einfach keine perfekten Bilder. Punkt. 

Und ja, ich werde auf jeden Fall meinen Themen treu bleiben: Alles was zuhause glücklich macht. Einrichten, dekorieren und gutes Essen. Und sind wir ehrlich, genau diese Themen sind ja gerade im Jahr 2020 wichtiger geworden. So viel Zeit zuhause haben wir ja noch nie verbracht. Und wie es leider ausschaut, werden wir uns auch im Herbst und Winter sehr zuhause einigeln müssen. Es sind herausfordernde Zeiten für uns alle. Sowohl die vergangenen Monate als auch die kommenden. Machen wir das Beste daraus. Nutzen wir die Zeit, es uns gemütlich zu machen, gute Bücher zu lesen, zu kochen, zu backen, uns per Videocall mit Freunden und Familie „zu treffen“ oder in kleinen Gruppen zuhause und diese verrückten, anstrengenden und nervenaufreibenden Zeiten gut zu überstehen, denn es hilft ja nichts. Wir müssen da durch.

So und bevor ich jetzt ins schwadronieren komme über alles was ich eigentlich noch ändern wollte, bevor ich wieder richtig anfange, höre ich für heute auf. Done is better than perfect! Ich blogge jetzt einfach wieder. Das ist ja das schöne daran 43 Jahre alt zu sein, man kennt seine Fehler und steht einfach dazu. Ihr werdet bald von mir hören. Denn der schwierigste Schritt ist gemacht. Ein erster Blogpost nach fast 2 Jahren Pause. Willkommen zurück im Happy Home.

Alles Liebe von

Kathrin