Schon immer interessiere ich mich sehr für Einrichtung, Möbel und schöne Dinge und trotzdem war ich noch nie auf einer Möbelmesse. Als dann die Einladung zur BLOGST Lounge von Ricarda und Igor auf der IMM Cologne eintrudelte, musste ich nicht lange nachdenken und flux waren Ticket, Bahnfahrt und Hotel gebucht. Mit einer Meute Blogger über eine Möbelmesse ziehen, was gibt es Besseres?

Es war überwältigend und paradiesisch und total inspirierend. Am liebsten hätte ich jetzt gerne ein neues Box-Spring-Bett, ein neues Sofa, eine Dusche, bei der ich Licht, Musik und Wasserzufuhr je nach Laune einstellen kann, ein neues……  Ich habe gar nicht soooo viele Fotos geknipst. Ich war zu beschäftigt, mit offenem Mund rumzulaufen. Und ich glaube, ich habe nicht mal ein Drittel der Messe gesehen. Dafür haben wir bei manchen Herstellern ganz exklusive Einblicke bekommen, was natürlich phänomenal war.

Und damit Ihr auch was davon habt, hier meine persönlichen Top 5 Trends, die mir auf der Möbelmesse und im Kölner Laden Stoll Wohnbedarf, wo wir nachmittags noch waren, aufgefallen sind. Trends im Bereich Wohnen ist natürlich immer so eine Sache. Schliesslich kauft man sich nicht jedes Jahr ein neues Sofa. Deshalb sind meine Top 5 Dinge, die in unser Zuhause gut passen würden und mit denen ich lange glücklich wäre und Ihr vielleicht auch:

Farben: Dunkle Töne mit Eisfarben

Stellt Euch vor Ihr steht an der Theke in der Eisdiele. Sorbet- und Eiscremefarben sind jetzt „in“. Rottöne wie Himbeere, Wassermelone, Erdbeere. Dazu eine Kugel Zitrone, Mango oder Himmelblau (so heisst die Lieblingseissorte meiner Kinder). Auch Grüntöne sind sehr beliebt wie Pistazie und Salbei. Grüntöne auch gerne in Form von Grünpflanzen (der Trend Pflanzen im Wohnraum ist ungebrochen, frage mich wieso Zimmerpflanzen jemals out waren?!). Tolle Farben. Und damit die Faben besser leuchten, gibt es auf der anderen Seite viele dunkle Töne: Dunkelblau, Anthrazit, Tannengrün.

Metallic:

Im letzten Jahr war Kupfer das absolute Novum in der Einrichtung, jetzt kommen noch warme Goldtöne dazu. Patiniertes Messing. Wunderschön. (Ja wer hätte das gedacht, dass ich mal auf Messing stehe, aber in so einem Altbau macht sich das gut zu den ganzen Griffen). Ich war nie ein großer Fan von Chrommöbeln, aber diese warmen Metallictöne gefallen mit sehr gut. Sozusagen die Streusel auf dem Eisbecher.

Modulare Systeme:

Sind wir ehrlich ganz ganz viele schöne Dinge bzw. Räume, die wir in Zeitschriften, Blogs oder auf solchen Messen sehen, sind super stylisch und minimalistisch mit wunderschönen Accessoires dekoriert. Im richtigen Leben allerdings, hat man nunmal ganz viel Krempel, den man aus dem Blickfeld verschwinden lassen will. Akten, Tupperdosen, die scheussliche Blumenvase von Tante Erna, die man aufstellen muss, wenn sie einmal im Jahr zum Kaffeetrinken kommt…..

Eine wirklich Alternative zur beleuchteten Eichevitrine aus dem Möbelhaus, gab es bisher nur schwierig, aber jetzt gibt es ganz viele, ganz wunderbare modulare Systeme, die man nach eigenem Geschmack und Platz konfigurieren kann. Der italienische Hersteller Piure war auf der Messe zu bewundern. Die Stringregale aus dem 60ern sind zurück und auch bei Muuto kann man sich sein eigenes Bücherregal zusammenstellen. Bei Stoll konnten wir USM Haller kombiniert mit Möbel von Hay bewundern und obwohl USM Haller bei mir sonst nur als Büromöbel in Betracht kamen, war ich von Kosmetiktisch, Telefontisch und einer Vitrine in Tiffany-Türkis(!)  wirklich angetan.

Eleganz:

Alles in allem habe ich festgestellt, dass es wieder eleganter wird. Sowohl von den Farben als auch den Materialien: Woll- und Samtstoffe, Marmor,  Leder, Messing und Kupfer und ganz viel Holz. Alte Klassiker werden neu interpretiert. Ohrensessel zum Beispiel waren in unterschiedlichsten Formen zu sehen. Shabby Chic ist sowieso schon lang passé, aber auch der Industriechic, der die letzten Jahre so beliebt war ist weg vom Fenster.

Accessoires:

Auffallend war, wie liebevoll viele Stände dekoriert waren. Hübscher ausgesuchter Schnickschnack, sozusagen das Sahnehäubchen auf dem Eisbecher.  Zusammengruppierte Vasen oder Sammlungen (Merke: Farblich immer zusammen passend) Vignette heisst das Stichwort in der englischsprachigen Interiorszene. Liebevoll gestylte Ecken und Sideboards. Ok, im realen Leben sicher eher eine Seltenheit, aber wir können ja alle nach Höherem streben.

Außerdem hat mir der Stand des deutschen Tapeteninstituts gefallen, aber das verdient einen eigenen Blogpost.

Jedenfalls habe ich den Kopf voller Ideen. Es war ein toller Tag mit netten Bloggern, der abends dann noch im Vapiano bei italienischen Leckereien und hitzigen Diskussionen über Design im speziellen und allgemeinem ausklang. Am besten hat mir Bine’s Zitat von Loriot gefallen: „Ich wohne hier.“ Das sollte man nicht vergessen. Design ist gut und schön, aber es muss zum persönlichen Leben und Vorlieben passen. Und gerade wenn man kleine Mitbewohner hat, muss es neben aller Schönheit doch auch ein klitzekleines bisschen praktisch sein.

Be happy,

Kathrin