Auch wenn der Geburtstag meines Sohnes schon ein bisschen zurück liegt, heute endlich mein Post dazu. Mein Sohnemann liebt es sich zu verkleiden. Am liebsten rennt er den ganzen Tag verkleidet durch die Gegend.  Und so gehört für ihn auch zu jedem Kindergeburtstag ein Motto mit Verkleidung dazu. Nach Feuerwehr, Polizei und Ritter sollte es in diesem Jahr ganz unbedingt ein Superheldengeburtstag sein: Superman, Spiderman, Batman…Ihr wisst schon….. UNBEDINGT. Ich hatte zu dem Zeitpunkt noch mein Gipsbein und hätte nichts gegen einen Kindergeburtstag im Museum o.ä. gehabt, zu dem ich nur ein paar Muffins hätte mitbringen müssen.

Da es aber nirgendwo einen Superheldengeburtstag gab und das nunmal der größte Wunsch war, habe ich mir die zwei großen Schwestern von Söhnchens bestem Freund ausgeliehen, die Geburtstagsfeier auf ein Wochenende, an dem Papa Zeit hatte gelegt und mich in die Planung gestürzt. Naja und wenn ich ehrlich bin, plane ich Kindergeburtstage auch wahnsinnig gerne. Man weiss ja auch nie, ob es nicht der letzte „Zuhause-Geburtstag“ ist. Im nächsten Jahr mag das ja schon ganz „uncool“ sein.

Als erstes mussten Umhänge gebastelt werden, denn jeder Superheld hat nun mal einen. Dazu habe ich Filz bestellt und Umhänge ausgeschnitten. Ich habe die oben einfach rund geschnitten und dann ein Loch für den Kopf geschnitten. Dann wurden noch Embleme und ein S aus Filz geschnitten und aufgeklebt. Das habe ich frei nach Schnauze abends beim Fernsehgucken gemacht, so dass jeder Umhang ein bisschen anders aussieht. Natürlich ist es nur aufgeklebt nicht für die Ewigkeit, aber für den Kindergeburtstag (und sogar darüber hinaus) hält es. Und nähen war mir einfach zu zeitaufwendig und ich finde das muss für eine Gebusrtatsgparty wirklich nicht sein.

Zur Kuchenschlacht gab es Muffins mit Äpfeln. Schokofrei, weil es einen Schokoallergiker unter den Kids gab. Und auch wenn Muffins mit Fondant soviel hübscher zu fotografieren für den Blog sind, habe ich nur glasiert (mit dunkelblau gefärbter Glasur!) und mit Streuseln verziert, denn ich persönlich finde Fondant schmeckt furchtbar und meine Kinder mögen es auch gar nicht. Außerdem gab es noch Colakuchen, den ich auf dem Blog Elbcuisine entdeckt hatte. Cola ist in den Augen meines Sohnes das aller-ober-coolste. Zur Einschulung durfte er das allererste Mal überhaupt eine kleine Cola trinken (hat der Papa versprochen, was soll ich sagen) und es war für ihn das absolute Highlight.  Deshalb also Colakuchen. Ich hatte allerdings koffeinfreie Cola gekauft. Die Torte wurde mit einem Superman-Tortenaufleger und Sprühregen verziert. Allerdings muss ich sagen, dass ganz viele Kinder in diesem Alter noch keine Cola trinken dürfen und so haben sie die meisten Kinder ganz ganz brav für die Muffins entschieden. Das hatte ich so nicht bedacht und so wird es diesen Kuchen im nächsten Jahr nicht wieder für die Kindergeburstagsfeier geben.

Außerdem gab es noch Fruchtspiesse. Wieso auch immer, aber kaum ist Obst aufgespiesst, reissen sich die Kinder drum. Toll, oder? Und dann noch Popcorn und Brezeln. Für das Buffet hatte ich aus einem Karton die Silhouette einer Stadt geschnitten und mit den letzten Resten aus Sprühfarbenflaschen angespritzt. Meine Kinder durften aus selbstklebender Folie Fenster ausschneiden und aufkleben. Die Girlande ist aus den Filzresten der Umhänge und auch nur geklebt.  Ebenso dürft das Geburtstagskind helfen die Ballons zu bemalen. Und auch wenn ICH so gar nicht auf diese ganzen Merchandisingartikel für Geburtstagsfeiern stehe, fand der Sohnemann die Spidermanteller genial. Vor ein paar Jahren habe ich bei Ikea mal 12 Plastikgläser angeschafft und ich muss sagen, die machen sich bezahlt, denn die kommen bei jedem Kindergeburtstag zum Einsatz und sind einfach so viel standfester als Pappbecher.

Auf Wunsch des Sohnes sollte es unbedingt eine Schnitzeljagd geben – eine Prüfung für angehende Superhelden. Für die war der Papa zuständig, denn ich war ja nicht lauftüchtig. Im nahegelegenen Park mussten einige Aufgaben gelöst werden. Unter anderem Luftballons zertreten, Brezelschnappen, Sackhüpfen, alle Kinder zusammen auf einen Baumstamm quetschen, Sachen zählen und Schilder suchen und darauf etwas finden (das noch sehr einfach, schliesslich gingen die Kids gerade erst ein paar Wochen in die Schule). Nach bestandener Prüfung ging es nach Hause und dort bekam jeder angehende Superheld eine Maske, die er selbst verzieren durfte.

Eine Runde basteln zwischendurch, bringt immer wieder etwas Ruhe und Gruppenspass. In den letzten Jahren habe ich 2 Dinge gelernt. Auch Jungs basteln sehr gerne, wenn es cool ist und fix geht. Und auch Jungs LIEBEN Glitzer. Und so wurden die Masken mit Glitzer, Feder und Stiften verziert und bemalt.

Wir hatten noch ein paar Spiele in der Hinterhand, aber die Kinder fanden dann ein bisschen freies Spiel ganz toll und da das ganz wunderbar klappte, haben sie noch ein bisschen in den Kinderzimmern gespielt. Zum Abendbrot gab es dann selbstbelegte Pizza. Da ich nicht so lange in der Küche stehen konnte, hatte ich fertigen Pizzateig und fertige Tomatensosse gekauft. Belag geschnippelt und in kleinen Schüsseln dazu gestellt und dann durften jeweils vier Kinder eine Pizza belegen. Ideal, weil jedes Kind nach eigenem Gusto belegen konnte. Ausserdem gab es noch einen Teller Rohkost und während die Pizza noch im Ofen war, knabberten die Kids mit Genuss Möhren, Gurken und Co.

Mitgebseltüten gab es natürlich auch (und ja leider ist es inzwischen eine Selbstverständlichkeit, manche Kids fragten schon während des Essens nach). Eigentlich wollte ich noch Etiketten am Computer machen und ausdrucken, aber dazu fehlte am Ende die Zeit. Deshalb einfach rotes Papier mit Superdanke beschreiben und die Brown Bags zugetackert und mit einem Aufkleber verziert. Ganz ehrlich die werden so schnell aufgerissen, da lohnt sich großes Gebastel gar nicht.

Beim Abholen blieben dann spontan noch befreundete Eltern länger und wir Eltern sassen gemeinsam auf der Bierbank, aßen Pizza- und Kuchenreste zu einem Gläschen Wein, während die letzten erschöpften Supermänner und -frauen ein bisschen Kika gucken durften. Ein rundum gelungenes Fest. Das Geburtstagskind war megaglücklich und fand seinen Geburtstag „den coolsten überhaupt“.

Ein paar Punkte, um als Mutter entspannt einen Kindergeburtstag zu überstehen, habe ich inzwischen gelernt.

• Vorbereitung ist alles. Je mehr man vorbereitet hat, bevor die Kids kommen, desto besser. Bevor alle kamen, hatten wir für die einzelnen Aktionen alles zusammen. Eine Ikeatasche für die Schnitzeljagd, eine Tüte mit Bastelsachen inkl. Scheren, Kleber usw., eine Tüte mit Plastikgeschirr etc. fürs Abendbrot. Wenn möglich Essen für abends schon weitestgehend vorbereiten.
• Hilfe holen. Man muss beim Kindergeburtstag nicht die Supermama spielen und alles alleine machen. Die beiden Schwestern von Antons bestem Kumpel waren eine super Unterstützung. Die eine hat sich um das Töchterchen gekümmert, die für die Schnitzeljagd noch zu klein war und beim basteln und Pizza belegen einfach ein bisschen Hilfe braucht. Das Kind war aber superhappy, dass sie ihren eigenen Besuch hatte, der sich nur um sie kümmerte und so konnte sie teilnehmen wo es ging und hatte eigene Beschäftigung, wenn sie nicht mit machen konnte. Die andere Schwester, hat mich tatkräftig beim „Kinder managen“ unterstützt (Apfelsaft einschenken, zeigen wo die Toilette ist, aufräumen, beim basteln helfen usw.) . Und da mein Mann mit Unterstützung des Patenonkels die Superheldenprüfung gemacht hat, hatte ich zwischendurch sogar ein Stündchen Ruhe, um wieder etwas Ordnung zu schaffen und das Abendessen vorzubereiten und sogar das Hinkebein etwas hochzulegen. Ergo: Viele Hände, entspannter Geburtstag!
• Weniger Kinder sind mehr. Wir haben am letzten Sonntag der Herbstferien gefeiert, weil danach in der Klasse so viele Kindergeburtstage anlagen und das sonst mit anderen Feiern kollidiert hätte. Anders als von mir angenommen, waren aber doch einige Kinder auf der Heimreise aus dem Urlaub und haben abgesagt. Und so kam es, dass wirklich nur so viele Kinder kamen, wie alt das Geburtstagskind wurde. Das war toll, denn die Kinder haben alles zusammen gemacht und es bildeten sich keine Grüppchen. Ich hoffe das bekommen wir im nächstens Jahr auch hin. (Obwohl ich sogar gefragt wurde, wieso mein Superheld, nur so wenige Kinder eingeladen „durfte“, inzwischen scheinen also Riesengeburtstage die Norm) 
• Zwischendurch basteln. Eben noch wild getobt und total aufgedreht, sassen plötzlich 8 Kinder konzentriert um den Tisch und diskutierten über unterschiedliche Glitzerfarben. Danach ging es entspannt und fröhlich  weiter. Das ist ein bisschen runterkommen.

Für das nächste Jahr wünscht sich der Sohn einen Star Wars Geburtstag. Mal gucken, ob das im Herbst noch aktuell ist. Und auch das Töchterchen hat Lunte gerochen und spricht schon heute vom Prinzesinnengeburtstag, denn wir dann wohl in 8 Monaten feiern.

Be happy,

Kathrin