Ein Happy Home in einer alten Fabrik in Frankreich. Zu Besuch im Studio Sapique

Während der Tage bei Meet the Blogger in Stockholm habe ich viele sehr interessante Menschen  Blogger kennengelernt. Zum Beispiel Judith, die aus Holland kommt, jedoch mit ihrem Mann in der Nähe von Paris lebt. Wir hatten sehr nette Tage und Abende und zu Hause habe ich mir dann erstmal ihren Blog Joelix angeschaut. Und mich sogleich unsterblich verliebt in ihr absolut einmaliges Zuhause. Nicht nur, dass es eine ehemalige Farbik aus den 60ern ist, die direkt an einem Fluss liegt und jahrelang leer stand, nein auch die Inneneinrichtung ist fröhlich-bunt-knallig. Ein echtes Happy Home. 

 

joelix-sapique Balkon Leben in alter Fabrik
Copyright by Adrian Briscoe for IKEA Family live magazine

  

joelix-vintagesapique gelb Wohnzimmer Esszimmer
Copyright Judith de Graaff www.joelix.com

  

Ich dachte, dass muss ich Euch zeigen und Judith war sofort bereit mir für ein kleines Interview zur Verfügung zu stehen und hat mir erlaubt Euch diese tollen Bilder und sogar ein Video von ihrem Zuhause Studio Sapique zu zeigen. (Ein Zuhause mit Namen, das lässt mein Herz schon schneller schlagen. Wieso haben so wenige Zuhause Namen? Und ein eigenes Logo hat Judith, die Grafikdesignerin ist auch für Studio Sapique entworfen.) Das Interview ist auf englisch, aber ich habe es so gut wie möglich übersetzt.

 

Judith, tell us a little about the history of Studio Sapique. How did you find it and did you decide to buy it right away? What were the biggest obstacles?

The story of Studio Sapique started in 2002 during a Sunday walk along the riverside. My husband and I fell in love at first sight with the former factory: lots of steel, concrete and huge glass windows… The building was abandoned and not for sale, but after years of negotiations it became ours. It was on a 1 hectare property, for which we had no need, really, so we decided to sell off a part and keep a large garden. Definitely the toughest part was all the waiting for the paperwork to get done, which literally took years. Oh the perks of living in France ;) Another obstacle was dealing with the cold. We did all the renovation works ourselves and spent 7 winters without proper heating, which was really tough. We’re extra happy with our comfy floor heating now!

 

Judith, erzähl uns ein bisschen über die Geschichte von Studio Sapique. Wie habt  Ihr es gefunden. Habt Ihr Euch gleich entschieden, es zu kaufen? Was waren die größten Hindernisse? 

Die Geschichte von Studio Sapique beginnt 2002 bei einem Sonntagsspaziergang am Fluss entlang. Es war Liebe auf den ersten Blick, als mein Mann und ich die ehemalige Fabrik sahen: Viel Stahl, Beton und riesige Fenster. Die Fabrik war verlassen und stand nicht zum Verkauf, aber nach jahrelangen Verhandlungen gehörte sie uns. Es war ein Hektar Land, für das wir allerdings keine Verwendung hatten, so dass wir ein Stück verkauft haben und nur unseren großen Garten behalten haben. Der schwierigste Teil war auf jeden Fall das warten bis der Papierkram fertig war, das hat Jahre gedauerte. Ja das sind die Highlights in Frankreich zu Leben ;) Ein anderes großes Hindernis war mit der Kälte klarzukommen. Wir haben alle Renovierungsarbeiten selbst gemacht und 7  Winter ohne richtige Heizung gelebt. Das war wirklich hart und wir sind jetzt besonders glücklich über unsere gemütliche Fussbodenheizung.

 

[vimeo 47317377]

Copyright dieser webisode Lively

  

I bet an abandoned factory bears many surprises. What was you funniest, creepiest or most beautiful find?

Many surprises indeed! The factory seemed suddenly abandoned and everything was still there. It looked like people had been working there 2 minutes before: offices with paperwork, pencils, agendas. We also found the original blueprints by the architect from the early 60s, which are very pretty. And some treasures from the former laboratory.

 

Ich wette eine verlassene Fabrik birgt viele Überraschungen. Was war Eurer lustigster,  fürchterlichste oder hübscheste Fund?

Ja, wirklich viele Überraschungen! Die Fabrik schien, als ob sie überstürzt verlassen worden wäre. Es sah aus als hätten 2 Minuten vorher hier noch Leute gearbeitet: Büros mit Papierkram, Stiften und Kalendern. Wir haben auch die Originalpläne des Architekten aus den 60ern gefunden, die sehr hübsch sind. Und einige Schätze aus dem ehemaligem Labor.

 

joelix- sapique Küche Orangina
Copyright Judith de Graaff www.joelix.com

 

How did you find the name? Was it the original name of the factory?

Our building was initially build for a company called Sapic, which is the abbreviation of Société d’Application de Procédés Industriels et Chimiques (Company for the Application of Industrial and Chemical Procedures). I absolutely loved the original logo with the two retort flasks and simple type. As we’re located on a quay, we transformed the name into Sapique. It became a little wordplay in French: „ça pique“ means „it stings„.

 

Wie seid Ihr auf den Namen gekommen? War es der Originalname der Fabrik?

Unser Gebäude wurde ursprünglich für eine Firma Sapic gebaut (die Abkürzung für Société d’Application de Procédés Industriels et Chimiques). Ich habe mich sofort in das Originallogo mit den 2 Kolbengläsern und der simplen Schrift verliebt. Und da wir auf einem Kai (quai auf französisch) liegen, haben wir den Namen zu Sapique  geändert. Gleichzeitig ist es auch ein kleines Wortspiel im französischen, denn „ça pique“ heisst „es pikst“. 

 

You have 27 rooms, how many have you finished and which ones still need work?

Most of the rooms has been redone, like our apartment and the downstairs offices. I think there are 6 rooms left to be done. And a few rooms that are okay like they are now (workshop). We haven’t decided upon a purpose for the largest room in our home (about 96m2). It  may become an apartment, exhibition space, indoor campsite… the possibilities are endless!

 

Ihr habt 27 Räume. Wie viele davon sind fertig und wieviel brauchen noch Arbeit?

Die meisten Zimmer sind fertig, zB unser Appartement und die Büros unten. Ich glaube 6 Räume müssen noch gemacht werden. Und ein paar Räume sind ok, wie sie sind (Werkstatt). Wir haben uns noch nicht entschieden, was wir mit dem größten Raum in unserem Zuhause (ca. 96 m2) machen. Es könnte ein Appartement, eine Galerie, ein Innencampingplatz werden. Die Möglichkeiten sind unendlich. 

 

joelix-vintagesapique Weisses Schlafzimmer
Copyright Judith de Graaff www.joelix.com

  

joelix-vintagesapique rotes Fernsehzimmer Billy Regale grau Ikea
Copyright Judith de Graaff www.joelix.com

 

joelix-vintagesapique rotes altes Telefon
Copyright Judith de Graaff www.joelix.com

 

I love how you have one main color per room or no color at all like in your bedroom. How do you plan the interiors of the different spaces? How do you choose colors?

Choosing the colors for our spaces evolved naturally. We already had lots of yellow accessories and furniture in our previous homes and kept them in Studio Sapique and found some additional yellow things we like. Our main living room is faced north, so the yellow accesories really add a sunny tone to the room. For the cinema room the obvious choice was red. Once you start collecting one color, it creates structure. We kept all the floors, ceilings and floors white to emphasize the bright light. In our bedroom we wanted to keep things simple and clean. All-white seemed like the perfect solution. Planning the interiors was easy: the building was divided into in several offices along one central hallway and their purpose was very obvious to us. During the renovation we camped in one of the downstairs offices and had all the time to think (and dream) about our ideal floorplan.

 

Ich liebe, dass Ihr eine Hauptfarbe pro Zimmer habt oder überhaupt keine Farbe wie im Schlafzimmer. Wie hast Du die Inneneinrichtung der unterschiedlichen Räume geplant? Wie hast Du die Farben gewählt?

Die Auswahl der Farben hat sich ganz von selbst ergeben. Wir hatten schon viele gelbe Accessoires und Möbel in unseren vorherigen Wohnungen und haben sie im Studio Sapique behalten und zusätzlich noch einige gelbe Dinge gefunden, die uns gefallen haben. Unser Wohnzimmer ist gen Norden und die gelben Accessoires bringen ein bisschen Sonne in das Zimmer. Für den Kinoraum war die Farbe rot offensichtlich. Wenn man anfängt eine Farbe zu sammeln, bekommt das Ganze Struktur. Wir haben alle Böden, Wände und Decken weiss gehalten, um das helle Licht zu unterstreichen. In unserem Schlafzimmer wollten wir alles einfach und ruhig halten. Alles in weiss schien da die perfekte Lösung. Die Innenaufteilung zu planen war sehr einfach: das Gebäude war in mehrere Büros aufgeteilt, die an einem langen Flur entlang gingen und Zweck der Räume war für uns sehr offensichtlich. Während der Renovierung haben wir in einem der unteren Büros gehaust und hatten alle Zeit der Welt über die ideale Aufteilung  nachzudenken (und zu träumen).

 

What is your favorite place in the house? What is your favorite „thing“?

My favorite room in our home is the cinema room. It’s a cosy room and I love the view on the river. It feels like you’re in a tree house: it’s on the second floor and the branches of the tree outside reach the window. It has two doors (including a „secret“ door to the guestroom), a mouse hole a.k.a. cat door, a dining table for 2 (or 3 with my stepdaughter) and of course: you’re surrounded by movies. My favorite „thing“ is probably the light: when the sun is shining, everything becomes bright and sunny inside!

 

Was ist Deine liebster Platz im Haus? Was ist Dein liebstes „Ding“?

Mein Lieblingszimmer ist unser Kinoraum. Er ist gemütlich und ich liebe den Blick über den Fluss. Es fühlt sich an, als ob man im Baumhaus sitzt: Es ist im 2. Stock und die Äste der Bäume im Garten kommen bis an das Fenster. Es hat 2 Türen (eine davon eine Geheimtür ins Gästezimmer), ein Mäuseloch auch als Katzentür bekannt, einen Esstisch für 2 (bzw. 3, wenn meine Stieftochter zu Besuch ist) und natürlich ist man umgeben von Filmen. 

Mein liebstes „Ding“ ist wahrscheinlich das Licht. Wenn die Sonne scheint, wird innen alles hell und sonnig!

 

What is your next project/room you’re working at Studio Sapique? Have you choosen a color?

Top of our list is creating a proper bathroom. I have been creating a Pinterest board (here!) with my favorite bathrooms and it seems that I love very contemporary and white bathrooms… so it will probably turn out white!

You can read more about our home and renovation in my Vintage Sapique series and on my blog.

Thank you so much for having me Kathrin! Liebe Grüße aus Frankreich!

 

Was ist Dein nächstes Projekt/das nächste Zimmer, an dem Du im Studio Sapique arbeiten wirst? Hast Du schon eine Farbe gewählt?

Ganz oben auf meiner Liste steht ein richtiges Badezimmer. Ich habe schon ein Pinterest Board (hier) mit meinen liebsten Badezimmer und es scheint, dass ich sehr moderne, weisse Badezimmer liebe….. so dass es wahrscheinlich weiss wird! 

Ihr könnt noch mehr über unser Zuhause und die Renovation in meiner Vintage Sapique Serie und auf  auf meinem blog erfahren.

Thank you so much for having me Kathrin! Liebe Grüße aus Frankreich!

 

Vielen Dank liebe Judith für den Einblick in Euer Zuhause. Auf Judiths Blog gibt es natürlich noch mehr Bilder und Webisodes. Außerdem ist Stduio Sapique auch schon in der französischen IKEA Family Live gewesen.  (Hier kann man auch den riesigen Wintergarten sehen!)

 

Ich hoffe Ihr findet Studio Sapique so inspirierend wie ich . 

Ein schönes, sonniges Wochenende und be happy,

Kathrin

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| Veröffentlicht unter andere Happy Homes, Happy Tours

7 thoughts on “Ein Happy Home in einer alten Fabrik in Frankreich. Zu Besuch im Studio Sapique

  1. Oh wie wunderbar… Ich habe Judiths Blog auch seit Stockholm verfolgt, aber das ganze Ausmaß ihres großartigen Zuhauses ist mir erst jetzt dank dir klar geworden! Tolle Idee, tolles Interview!

  2. Judith’s home is a fabulous example of a converted factory that turned into a bright and colourful home full of happy details! I love it and Judith is beyond cool!

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