Kindheitserinnerungen: Post aus meiner Küche

Wenn sich meine Eltern früher mit dem Kegelclub getroffen haben, hiess das für meinen Bruder und mich sturmfreie Bude, also Video gucken, Unmengen Popcorn essen und spät ins Bett gehen. Meine Mutter hatte meinem Bruder zum Geburtstag einem Plastiktrichter für die Mikrowelle bei der klugen Hausfrau bestellt. Man füllte Popcornmais bis zu einem Strich ein, stellte das Ungetüm in die Mikrowelle und 3 Minuten später hatte man fluffiges Popcorn, dass wurde dann gezuckert und dann musste nur noch entschieden werde, ob wir La Boum  oder Dirty Dancing gucken wollten oder ich großzügig war und meinen Bruder Spaceballs wählen liess. (Ich wette mein Bruder kann heute noch alle Dialoge bei Dirty Dancing mitsprechen). 

 

So etwas fällt einem ein, wenn man bei Post aus der Küche mitmacht. Die drei faboulösen Damen Jeanny, Clara und Rike hatten das Thema Kindheitserinnerung für die neue Food-Swap Aktion gewählt. Kulinarische Erinnerungen an die Kindheit sind hauptsächlich süß, stellte ich schnell fest. Und als ich dann meine Austauschpartnerin Ilona vom suessblog zugelost bekam, wurde mir klar: Süßes wird hier sowieso auf Begeisterung stossen.

 

PAMK Kindheitserinnerungen Popcorn selbstgemacht von Happyhomeblog

 

Popcorn mache ich heute allerdings ohne Gedöns im Topf (wer hat auch schon Platz für ein extra Gerät, was einen gesamten Küchenschrank beansprucht?)

 

2 EL Öl in einem Topf erhitzen, dann den Topfboden zu 2/3 mit Popcornmais bestreuchen. DECKEL DRAUF und auf mittlere Flamme stellen. Und los geht der Tumult im Topf. Piff paff puff. Wenn nix mehr zu hören ist, ist der Snack fertig. Salz oder Puderzucker (in diesem Fall selbstgemachter Vanillezucker) drüberstreuen, einmal kräftig durchschütteln und schon kann es los gehen. I hääääd seee time of mei lihaheif…..

 

PAMK Kindheitserinnerungen selbstgemachtes Popcorn und Choco Crossis von Happyhomeblog 

 

PAMK Kindheitserinnerungen Choco Crossies selbstgemacht aus Corn Flakes und Schokolade von Happyhomeblog

 

Waren die Eltern großzügig, gab es noch Erdnussflips und Choco Crossies gesponsert. Irgendwann mit 14 schmeckte mir das nicht mehr, bis ich dann in der Oberstufe beim Deutsch-Leistungskurstrefffen die selbstgemachten Choco Crossies meines Mitschülers Saschas  probieren durfte. Und da das easypeasy ist und die Dinger viel leckererererer sind als die Originalen, gab es auch hiervon eine Portion für meine Tauschpartenerin (und zugegebenermassen ebenso für die Autorin dieser Zeilen) 

  • 500g Vollmilch-Schokolade schmelzen (geht hervorragend in einer tiefen Auflaufform bei 70°C im Ofen)
  • 400g Cornflakes untermischen, bis alles mit Schokolade bedeckt ist
  • die Masse auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech verteilen
  • im Kühlschrank oder bei Minusgraden auf dem Balkon auskühlen lassen
  • in mundgroße Happen zerbrechen

 

PAMK Kindheitserinnerungen Rice Krispie treats auf amerikanischem Schulbus Happyhomeblog

 

Während meiner Teenagerzeit habe ich mit meinen Eltern und kleinen Bruder 4,5 Jahre in USA gelebt. Zwar bin ich auf eine Deutsche Schule gegangen, aber gerade kulinarisch akklimatisiert man sich schnell. Und so gibt es natürlich auch ein paar amerikanische Erinnerungen. Amerikanische Kinder essen bei Geburtstagen und zu Bake Sales in der Schule gerne Rice Krispie Treats. Als Mutter ist mir klar warum. 2 Zutaten und ganz ohne backen, sind die Dinger für die amerikanische Hausfrau schnell zu machen.

 

  • 3 EL Butter in einem Topf schmelzen. Herd auf mittlere Temperatur stellen.
  • Eine Packung Marshmellows (gibt’s inzwischen in jedem Supermarkt) hinzufügen und regelmäßig rühren, weil es schnell anbrennt.
  • Aufgelöste Marshmellows vom Herd nehmen.
  • 6 cups (ca. 250g) Kellog’s Rice Krispies (habe ich bei Edeka gefunden) unterrühren.
  • Masse in eine mit Backpapier ausgelegte (oder gefettete) Auflaufform pressen. 
  • Im Kühlschrank erkalten lassen und dann mit einem scharfen Messer in Quadrate schneiden.

 

Als Kind wartet man ja praktisch das ganze Jahr über auf seinen Geburtstag. Das ist bei meinen Kindern heute nicht viel anders. Kaum ist der  Geburtstag vorbei werden schon die Wünsche für das nächste Jahr gesammelt und die Party geplant. Auf jeden Fall gehörte ein Zitronenkuchen mit Smarties, Gummibärchen oder diese Schokoplatten mit den bunten Streuseln und natürlich Kerzen dazu.  Meine Mutter ist keine besonders begeisterte Bäckerin und so gab es meistens die gute Dr. Oetker Backmischung. In einem Jahr war das Drama groß, als unser Hund nachts die Vorderpfoten auf den Küchentisch gestellt hat und den halben Geburtstagskuchen meines Bruders verputzt hat. Gott sei Dank war eine Hälfte noch intakt (da kam die verfressene Dame nicht dran) und so hat meine Mutter kurzerhand den angeknabberten Teil großzügig abgeschnitten, die Kerzen auf den übrig gebliebenen Rest gestellt und so ein Fiasko (=Geburtstagsfrühstück ohne Kuchen) verhindert. Nachmittags gab es dann immer super Kindergeburtstag bei uns zu Hause mit Spielen (Negerkusswettessen und Klopapier-Mumienwickeln), Schatzsuche und Basteleien (Indianerkostüme!), das war immer der schönste Tag im ganzen Jahr. 

 

Bei uns wird Zitronenkuchen heute nicht mehr mit Dr. Oetker sondern nach diesem Rezept (click hier) gebacken, dieses Mal ohne Vanille. Finde, dass der Kuchen durch den Joghurt schön saftig ist.  Meine Kinder bekommen den zu ihren Geburtstagen übrigens auch. 

 

PAMK Kindheitserinnerungen Zitronenkuchen zum Geburtstag Happyhomeblog

PAMK Kindheitserinnerungen Smartiekuchen Happyhomeblog

 

Ich bin von Ilona übrigens auch SEHR verwöhnt worden mit Kuchen im Ei, Geburtstagsküchlein (tja scheine wohl nicht die Einzigste zu sein, die sich gerne an ihre Geburtstage erinnert), Graupensuppe (genau wie von meiner Oma Inge!) und Schlehensaft. Bilder und Rezepte findet Ihr bei Ilona auf Suessblog. Danke Ilona, für den tollen und köstlichen Tausch! 

 

Die Bilder von allen Teilnehmer von PAMK kann man auf dem Post aus meiner Küche-Pinterest-Board bewundern. 

 

Be happy,

Kathrin

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