Der verflixte Rosenmontag

Rosenmontag ist in Hamburg nur im Kindergarten etwas besonderes. Für meine Prinzessin das dafür aber um so mehr. Und normalerweise hat sie es mit Kindergarten gar nicht soooo. Aber auf Fasching, da freut sie sich. Und wenn das Thema Ritterfest ist, trägt die Mutter natürlich hoch motiviert „Ritterkuchen“ in die Frühstücksliste. Wohl wissend, dass sie vier Tage vorher unterwegs auf Messebesuch ist, während die Prinzessin ein Verwöhnwochenende bei den Großeltern einlegt. Aber Organisation ist alles.

 

Der Mann bekommt eine ausführliche Einkaufsliste. Und mit der tollen Backform ist das ja schnell gemacht. Leider ist am Sonntagnachmittag nach einem langen und schönem, aber auch anstrengendem Wochenende die Luft raus. Das Töchterchen macht drei Stunden Nachmittagsschlaf und um 21 Uhr fangen wir dann an besagten Kuchen zu backen. An so einem Rührkuchen ist ja nun wahrlich nix kompliziertes und den Rest des dekorativen Kuchens macht eh die tolle Backform. Mist nur, wenn sich dann um fast 23 Uhr dieser Kuchen leider nicht wie sonst mit einem leisen Plopp problemlos aus der Form löst…… Da bleibt nur hoffen, dass er sich während der Nacht löst. 

 

Der Mann muss sowieso um 5 Uhr raus, da kann man mal fix in die Küche huschen, um zu sehen, ob sich der Kuchen in der Nacht aus der Form gesenkt hat….. aber leider NIX. Der sitzt bombenfest. Nach Gedrücke, Geklopfe und mit dem Messer Rumgefuchtel erbarmt sich wenigstens der untere Teil des Kuchens die Backform zu verlassen. Lag das nun daran, dass der Gatte hilfreich sein wollte und schon mal angefangen hatte, allerdings statt Backkakao die Trinkschokolade verwendet hat? Oder hätte ich die Form einfach doch noch mehr einmehlen müssen? Hilft nix. Immerhin erst 6 Uhr und eine Stunde hab ich noch, bevor der Sohn geweckt werden muss. Und so ein paar Muffins sind ja flott gebacken….. 

 

Vielleicht hätte ich vorher noch meine Brille holen sollen oder das leere Natron durch mehr Backpulver ersetzen müssen. Aber irgendwie ist um 6 Uhr morgens leider nicht meine Backzeit. Jedenfalls sind sie nicht wie sonst, wunderschön aufgegangen, sondern die Muffinförmchen nur halb gefüllt und schief mit leicht hartem Schokoteig (Umluft bläst bei meinem Ofen wohl von rechts nach links…..)  Das Ende vom Lied: 11 schiefe halbe Muffins und ein halber Schokokuchen (der aber genial schmeckt). 

 

Tief durchatmen. Es gibt zwei Lösungen: entweder wird ein Kuchen auf dem Weg beim Bäcker gekauft oder Attacke. Da lob ich mir gutausgestattete Dekoschubladen (von denen es hier im Hause Michelsen angeblich die ein oder andere gibt). Es wird einfach dekoriert was das Zeug hält. Den Heulanfall meiner Tochter fürchtend, habe ich also meine Schlafanzugärmel hochgekrempelt, die letzten 2 Schokoweihnachtsmänner ermordet und dann die Süssigkeitendose und den Zuckerperlenvorrat über den Kuchen gekippt. Ein paar Luftschlangen drumherum. Die Maskingtapegirlande hatte ich mit den Töchterchen schon am Abend vorher geklöppelt. Noch ein paar Fähnchen rein und HA! es sieht gar nicht sooooo schlecht aus. Und was ist mit den Muffins? Vom Geburtstag sind noch rosa Candy Melts übrig. Und ehrlich gesagt, ist bei den Kids doch die Hauptsache, dass Gummibärchen drauf sind. So fertig. Fix und fertig. Ich bin reif fürs Bett. In der Küche ist jeder Quadratzentimeter pappig und voller Zuckerperlen. Von den Schüssel- und Topfbergen will ich gar nicht reden. 

 

Aber das Schulkind ist trotzdem pünktlich und gefrühstückt in die Schule gekommen und die kleine Prinzessin ist (in voller Prinzessinenmontur natürlich) völlig stolz und glücklich in den Kindergarten gegangen. Und die Moral von der Geschichte? Habe immer genug Dekogedöns im Haus. Oder noch besser: Trag Dich das nächste Mal gefälligst für ein Glas Würstchen ein!

 

Und ein Handybild hab ich auch noch geschossen:

Kuchen zum Rosenmontag by happyhomebog001

 

Schokoladige Grüße von

Kathrin, die jetzt mit einem Löffel dem oberen Teil des Kuchens, der noch in der Backform steckt zu Leibe rücken wird.   

 

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One thought on “Der verflixte Rosenmontag

  1. Du hast das Beste daraus gemacht! Irgendwann denken die Kinder tatsächlich mit. Für die Faschingsfeier in der Schule hat Nils sich für Servietten („ich weiß doch, dass du so viele im Schrank hast“) und Gummibärchen eingetragen. Perfekt!

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