Jetzt liegt Weihnachten genau einen Monat zurück und ich habe Euch immer noch nicht das Puppenhaus gezeigt, welches ich für mein Töchterchen zu Weihnachten renoviert habe. Das gute Stück aus den 20ern war in einem bedauernswerten Zustand, aber die einmalige Form des Hauses und die Größe und Aufteilung haben mir so gut gefallen, dass es UNBEDINGT dieses Haus sein musste. Als erstes habe ich zwei Lagen alte Tapete und d-ci-fix rausgerissen. Das war sehr mühsam und leider hat unter dieser Aktion auch die Stabilität der Puppenvilla gelitten. Dann wurde alles kräftig abgeschmirgelt, der Staub feucht abgewischt, einige Stellen ausgebessert und noch ein paar Nägel und Leim hier und da, um die Stabilität wieder herzustellen.

Sollte ich in ein paar Jahren auf die Idee kommen für meine Enkeltochter ein Puppenhaus zu renovieren, erinnert mich bitte bitte daran, ein stabiles Naturholzmodell als Grundlage zu nehmen. Dann spart man sich diese mühevolle Plackerei. Dann fing der schöne Teil an. Die Farben aussuchen und das „Interior Design“. Das blaue Dach gefiel mir gut, aber es sollte etwas heller werden und dann habe ich mich für grün und weiss entschieden. Grün ist meine absolute Lieblingsfarbe (passend zum Happy Home Blog Logo sozusagen). 3 Farbanstriche mussten schon sein, um nichts mehr durchschimmern zu lassen. Wichtig ist das (etwas mühevolle) abkleben damit man nicht die Farben vermischt.

Natürlich war ich vor Weihnachten viel zu knapp dran und die Kinder wegen Krankheit eine Woche auch noch zu Hause (Merke: man kann nicht am Weihnachtsgeschenk basteln, wenn die Kinder glauben das dies in der Himmelswerkstatt geschieht). Gott sei Dank kamen meine Eltern Donnerstag vor Heiligabend und so konnte der Opa die Kinder beschäftigen, während die Oma sich im Tapete vermessen beweisen durfte. Meine Mutter moserte erst, warum ich nicht einfach ein schönes Puppenhaus gekauft hätte, aber da musste ich nur  fragen, wann sie eigentlich mein Puppenhaus fertiggestellt hatte, was mir das Christkind damals gebracht hat….. Sagen wir so, sie war auch nicht schon Anfang Dezember fertig. Und ich glaube, insgeheim hat es ihr großen Spass gemacht aus den 80er Jahre-Laura Ashley Tapeten, die früher in unserem Haus hingen, die passenden Bahnen für die neue Puppenvilla zu schneiden und Bettwäsche und Stuhlpolster zu nähen. Danke Mama! Ich hatte auf meiner Runde durch Max Bahr noch Umleimer (das ist das was man bei mdf-Platten an die Kanten bügelt) in Parkettoptik gefunden, und so wurde ins Wohnzimmer noch Parkett gebügelt.

Da das Töchterchen noch keine drei ist, habe ich mich mit Chichi zurückgehalten. Keine Bilder, Deko, Krimskrams. Trotzdem ging mir der Gedanke an Beleuchtung nicht aus dem Kopf, denn ich habe mir immer vorgestellt, sie kommt ins Weihnachtszimmer und da steht das erleuchtete Puppenhaus. Die normale Puppenhausbeleuchtung ist aber sehr frimelig und teuer, mit Kabeln und rumstehenden Adaptern oder Batterien. Deshalb habe ich die LED Dot-it von Osram gekauft. Das sind so Lämpchen, die man mit Magnet oder Klettband in Schränke hängt und die man durch draufdrücken an- oder ausschaltet, so einfach, dass das sogar die kleine Dame persönlich bedienen kann. Diese habe ich mit doppelseitigem Klebeband und Stoff noch zu echten Lampen gepimpt.

Die alten Puppenmöbel, die noch aus meiner Zeit stammen habe ich angemalt (pastelliges Neonpink fürs Schlafzimmer!). Die komplette Küche inkl. Esstisch und 2 Betten (die man, wenn man noch passende Stäbe kauft, wieder in ein Hochbett verwandeln kann). Ausserdem waren noch die Schubladen eines alten Puppenhausschranks übrig (keine Ahnung, wo der Schrank abgeblieben ist). Daraus habe ich dann Nachtisch inkl. Spitzendeckchen gezaubert. Die Bank habe ich unbemalt bei Panduro entdeckt und auch sie bekam einen grünen Anstrich und steht jetzt auf dem Balkon. Kleiderschrank, Bad und Wohnzimmer hatten Oma und Opa beim Christkind bestellt. Sie sind von der französischen Firma Le Toy Van

Das Puppenhaus war jedenfalls ein voller Erfolg an Weihnachten. Die Kinderaugen strahlten, als das Glöckchen klingelte, die Tür zum Weihnachtszimmer geöffnet wurde und dort das beleuchtete Puppenhaus stand. Selbst der coole große Bruder ist heimlich angetan. Es wird jedenfalls eifrig bespielt, ungeräumt und es ziehen immer wieder neue Bewohner mit ein. Eine große Kuscheltier-Puppen-WG. Auch diese sollen schliesslich in einem Happy Home-chen leben.

Be happy,

Kathrin